1) Pünktlich zum Weihnachtsfest erhielt die Universitäts- und Landesbibliothek in Halle von der DFG die Nachricht, dass der Antrag zum Aufbau eines „Fachinformationsdienstes (FID) Nahost-, Nordafrika- und Islamstudien“ bewilligt wurde.
Hintergrundinformationen zu den Fachinformationsdiensten finden sich in der DFG Pressemitteilung:
http://www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2015/pressemitteilung_nr_63/index.html
Der Fachinformationsdienst (FID) „Nahost-, Nordafrika- und Islamstudien“ tritt an die Stelle des bisherigen Sondersammelgebietes „Vorderer Orient einschl. Nordafrika“, welches bis 1997 erfolgreich an der UB Tübingen betreut wurde. 1998 erfolgte der Wechsel an die ULB in Halle und am 31.12.2015 endete hier die Geschichte des von der DFG geförderten Sondersammelgebietes. Im Zeitraum 1998 bis 2015 haben wir in Halle ca. 130.000 Bände im Druck erworben, im Schnitt ca. 7-800 Zeitschriften gehalten sowie ca. 8.800 frei zugängliche e-books auf unserem Respositorium MENAdoc abgelegt.
Mit Beginn des Jahres 2016 startet an der ULB Halle der Fachinformationsdienst (FID) „Nahost-, Nordafrika, und Islamstudien“, der sich in seinem Serviceangebot in einer Reihe von Punkten vom klassischen Sondersammelgebiet unterscheiden wird. Dennoch werden wir auch im FID weiterhin fachlich spezialisierte Literatur sammeln, allerdings mit einem Schwerpunkt auf den Ländern der MENA-Region:
- Arabischsprachiges Nordafrika (Westsahara, Mauretanien, Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten, Sudan)
- Arabischsprachiger Naher Osten (Palästinenser, Libanon, Syrien, Jordanien, Irak)
- Arabische Halbinsel (Saudi-Arabien, Kuweit, Vereinigte Arabische Emirate, Bahrain, Katar, Oman, Jemen)
- Iranischsprachige Länder (Iran, Afghanistan, Tadschikistan, Kurden)
- Türkei (inkl. Nordzypern), Kaukasus (Armenien, Georgien, Aserbaidschan, Nordkaukasische Völker)
- Turksprachiges Mittelasien (Usbekistan, Turkmenistan, Kasachstan, Kirgisien)
- Horn von Afrika (Äthiopien, Eritrea, Dschibuti, Somalia)
Das Augenmerk wird auf wissenschaftlich relevanten Monographien und Zeitschriften der MENA-Region liegen, die schwer zu beschaffen und erfahrungsgemäß schnell aus dem (oft wenig transparenten) Buchhandel verschwunden sind.
Sekundärliteratur aus gängigen westlichen Verlagen wird in den Fachinformationsdiensten hingegen nicht mehr umfassend gesammelt, da solche Veröffentlichungen für Universitäts- und Institutsbibliotheken vergleichsweise leicht zugänglich sind.
Generell wird die Erwerbung künftig in enger Abstimmung mit Vertretern der Fachcommunity, der Fachinstitute und der Fachgesellschaften erfolgen, damit die von uns ins Auge gefassten Maßnahmen der Informationsversorgung der orientwissenschaftlichen Forschung bundesweit zu gute kommen.
Im Fokus stehen hierbei Disziplinen wie die
- Islamwissenschaft/Islamkunde (bekenntnisneutral) sowie Islamische Theologie (bekenntnisorientiert)
- Nahoststudien (Geschichte, Politik und Sozialwissenschaften der MENA-Region)
- Arabistik und Semitistik, Iranistik, Osmanistik/Türkeiforschung sowie Turkologie (soweit islamische Turkvölker betroffen sind)
- Armenologie, Kaukasiologie, Christlicher Osten (orientalische Christen)
Erweitert wird das Serviceangebot um digitale Quellen sowohl frei zugänglicher Art (über unser Volltextrepositorium MENAdoc) als auch um lizenzierte e-book Pakete (zunächst aus der arabischen Welt), für eine institutionell verankerte Fachcommunity. Hierüber werden wir Sie über unsere monatlichen Newsletter auf dem Laufenden halten.
Die bislang im Rahmen des SSG gesammelten Medien stehen weiterhin über die Fernleihe der Nutzung bundesweit zur Verfügung: https://www.menalib.de/index.php?id=13&L=1
2) Die letztmaligen Erwerbungen des Sondersammelgebiets (November und Dezember 2015) finden Sie online unter:
https://www.menalib.de/index.php?id=102&L=1
Die in den Erwerbungslisten aufgelisteten Bände können Sie innerhalb Deutschlands über die Fernleihe beziehen. Der neue FID Nahost-, Nordafrika- und Islamstudien wird die Neuerwerbungsliste in der bestehenden Form fortführen.
3) Band 160.2010 der Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft ZDMG ist online verfügbar.
4) Open access Neuveröffentlichung aus dem Bereich Semitistik auf MENAdoc:
Hanisch, Ludmila:
Aufzeichnungen von Mark Lidzbarski (1868–1928) : aus den Nachlässen der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft / Autor Ludmila Hanisch ; aus dem Nachlass herausgegeben von Pierre Motylewicz und Ute Pietruschka ; erstellt am Orientalischen Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. – [Halle] : Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt, 2015. – Online-Ressource (34 Seiten, 2,194 MB). : Illustrationen, Faksimiles.
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:5-89711