Die Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt (ULB) in Halle bleibt bundesweit die zentrale Anlaufstelle für Spezialliteratur zur Nahost- und Islamforschung. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat entschieden, dem Fachinformationsdienst Nahost-, Nordafrika- und Islamstudien weitere Mittel für den Ausbau seines Serviceangebotes zur Verfügung zu stellen. Für die kommenden drei Jahre wird das Projekt mit rund 1,1 Millionen Euro gefördert.
Der Fachinformationsdienst wird seit 2016 von der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt betreut. Er erwirbt schwer zugängliche Literatur aus den Ländern des Vorderen Orients und Nordafrikas überwiegend in Originalsprache. Dieses hochspezialisierte Quellenmaterial in über 30 Sprachen, darunter Arabisch, Persisch und Türkisch, stellt das Projekt-Team Forscherinnen und Forschern nicht nur an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, sondern in der gesamten Bundesrepublik dauerhaft zur Verfügung. Dies geschieht in zunehmendem Maße auch in digitaler Form. Ein wichtiges Projekt ist die Open-Access-Sammlung „MENAdoc“, über die inzwischen mehr als 15.000 Titel online angeboten werden. Um den Service am Forschungsbedarf auszurichten, pflegt das Team einen engen Kontakt zur Fachcommunity.
„Besonders erfreulich ist nicht nur die komplette Bewilligung aller beantragten Mittel, sondern auch die Stellungnahme der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Darin wird dem Fachinformationsdienst für die vergangenen drei Jahre eine Erfolgsbilanz bescheinigt“, sagt ULB-Direktorin Anke Berghaus-Sprengel. Nach Ansicht der Gutachtergruppe kommt der Dienst sowohl bei den bibliothekarischen Kernaufgaben als auch bei innovativen Diensten wie dem Prozess zur Zweitveröffentlichung von wissenschaftlichen Arbeiten zu sehr guten Ergebnissen. Auch die Absprachen mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in ganz Deutschland seien in bester Weise erfolgt, so die Gutachter weiter.
Dank der nun bewilligten Fördermittel kann das Team des Fachinformationsdienstes Nahost-, Nordafrika- und Islamstudien seine Arbeit in den kommenden drei Jahren intensivieren. Neben dem – in diesem Fachbereich besonders wichtigen und teilweise schwierigen – Erwerb gedruckter Werke und digitaler Lizenzen werden der inhaltliche und technische Ausbau von „MENAdoc“, eine Beteiligung am Aufbau der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) sowie eine breitere Öffentlichkeitsarbeit im Mittelpunkt der Weiterentwicklung stehen.