Das Projekt
Neben dem Fachinformationsdienst Nahost betreut die Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt (ULB) ein weiteres Projekt, der wissenschaftlichen Literaturversorgung von dem insbesondere die Iranistik in ganz Deutschland profitieren kann.
Gefördert von der DFG sorgt die ULB für die Erschließung und Digitalisierung der umfangreichen Privatbibliothek des iranischstämmigen Wissenschaftlers Ali-Reza Rahbar. Im Rahmen einer Schenkung gingen ca. 4.500 persische Monographien sowie ca. 80 persische Zeitschriften in den Bestand der Bibliothek in Halle über.
Diese wertvollen Quellen für die Erforschung der Kultur- und Religionsgeschichte des neuzeitlichen Irans werden bis 2022 der wissenschaftlichen Nutzung zugänglich gemacht.
Projektbeschreibung der ULB Sachsen-Anhalt
Mehrwert für die Forschung weltweit
Einen Mehrwert für die Forschung weltweit bildet die Digitalisierung der urheberrechtsfreien Teile der Sammlung. Diese sollen über Share_it / MENAdoc im Open Access zur Verfügung gestellt werden.
Die Katalogisierung erfolgt mit Verschlagwortung nach RDA-Regeln und beinhaltet zusätzlich zu den transkribierten Angaben zu Personen, Titel und Verlag auch Angaben in Originalsprache (Persisch). Dabei werden DNB-Normdaten bearbeitet, ergänzt oder neu erstellt. Hier handelte es sich vor allem um Autoren und/oder Politiker iranischer Herkunft. Aber auch geographische Namen, persisch-muslimische Dynastien oder Derwischorden wurden spezifiziert.
Stand 2021
Nach einem Jahr Projektlaufzeit kann das Team der ULB in Halle bereits eine positive Zwischenbilanz ziehen: Inzwischen sind ca. 40% der Monographien und über 67% der Zeitschriften aus Rahbars Sammlung im Online-Katalog der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt nachgewiesen.
Stand 2023
Insgesamt sind 3.728 Titel im Rahmen des von der DFG geförderten Projekts „Erschließung und Digitalisierung der Sammlung Ali-Reza Rahbar“ an der ULB Sachsen-Anhalt im K10plus aufgenommen worden. Davon sind 56 Zeitschriftentitel gewesen und der Rest wird von Monographien dominiert. Nur weniger als 20% der Monographien beinhaltete Dubletten, welche ausgeschieden wurden.
Mehr als 72% der im Rahmen des Projekts katalogisierten Monographien waren noch nie zuvor im K10plus nachgewiesen. Das entspricht 2.687 Bände von insgesamt 3.672 Titel (exkl. Zeitschriften und Dubletten).
Diese sind auf dem Discovery-System MENAsearch auf folgender Seite aufrufbar:
Die Monographien umfassen überwiegend folgende Themen aus dem FID-Erwerbungsprofil:
„Iranische Geschichte und Politik“, „Iranische Literaturwissenschaft“, „Neupersische Literatur“, „Islamische Philosophie“, „Islamische Glaubensrichtungen“, „Islamische Geschichte“, „Islamische Mystik“ und „Neupersische Sprache“.
Sie beinhaltet über 200 (Auto-)Biographien und Ergebnisberichte von historisch bedeutsamen iranischen Persönlichkeiten, welche sich vor allem mit den letzten iranischen Dynastien von Pahlavi und Kadscharen befassen, und damit von großer fachlicher Relevanz für die Iranistik sind. Mehr als 160 Monographien der Sammlung befassen sich inhaltlich mit altiranischen Religionen wie dem Zoroastrismus. Zudem sind in der Sammlung ca. 70 längst vergriffene persische Fachwörterbücher und sonstige Nachschlagewerke nachgewiesen, deren Bedeutung für die iranische Literaturforschung sehr hoch veranschlagt wird.
Im Rahmen des Projekts wurden mehr als 2.000 Normdatensätze an der ULB Sachsen-Anhalt neu angelegt bzw. ergänzt und/oder korrigiert worden. Überwiegend handelte es sich dabei um iranische Autoren vor allem aus dem 20. Jahrhundert und/oder historische Persönlichkeiten aus Iran (ca. 92%), Afghanistan (ca. 5%) und kurdischen Regionen Irans (ca. 1%) sowie Datensätze für iranisch-geographische Namen, persisch-muslimische Dynastien, wichtige historische Ereignisse Irans und iranische Derwischorden.
Sie können über MENAsearch innerhalb der digitalen Sammlung Rahbar suchen: