Der Standort des FID
Der Fachinformationsdienst Nahost-, Nordafrika- und Islamstudien ist als Teil der Zweigbibliothek Vorderer Orient / Ethnologie der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt im Mühlweg 15 in Halle (Saale) beheimatet. Hier teilt sich die Bibliothek das Gebäude mit dem Orientalischen Institut der MLU. Mit seinem Garten, den Erkern und vor allem dem markanten Turm ist die Villa auch heute noch ein stattlicher Standort, der oft das Interesse seiner Besucherinnen und Besucher weckt.
Die Geschichte des Mühlweg 15
Erbaut wurde die Villa 1902 nach Plänen der Architekten Albert und Ernst Giese. Der Neubau im Stil des Historismus sollte dem Rechtsanwalt und Notar Dr. jur. Hermann Kaehne und seiner Familie als neues Wohnhaus dienen, weshalb der Mühlweg 15 auch heute noch als Villa Kaehne bekannt ist.
Nach dem Tod von Dr. Kaehne wechselte das Gebäude mehrfach den Besitzer und wandelte sich von einem Mietshaus zu einem Gästehaus, in dem viele nationale und internationale Gäste, darunter Walter Ulbricht oder Nikita Chruschtschow, zu Gast waren. Nach dem Verkauf durch die Erbin Kaehne gingen Grundstück und Gebäude schließlich 1973 in den Besitz der Universität Halle über, die das Gebäude bereits seit 1967 angemietet hatte.
Es folgten umfangreiche Sanierungsarbeiten in den Jahren 1999-2001, nach deren Abschluss sowohl das Orientalische Institut als auch die Universitäts- und Landesbibliothek als Zweigbibliothek Vorderer Orient / Ethnologie einschließlich der Bibliothek der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft in die Villa einzogen. Der Buchbestand der Bibliotheken wurde in das zu einem Magazin umgebaute Untergeschoss verlagert. Da dieser Bestand im Laufe der Zeit angewachsen ist, wurde 2010 eine Erweiterung der Magazinfläche vorgenommen. Das neue Magazin ist mit dem alten Teil verbunden und liegt unter dem Garten. Insgesamt befinden sich im Mühlweg 15 über 223.000 Medien, darunter Bücher, Zeitungen und Zeitschriften, verschiedene Datenträger sowie Objekte.
Obwohl die Ausleihe der Medien nun über die Zweigbibliothek auf dem Steintor-Campus erfolgt, können die Nutzerinnen und Nutzer weiterhin den Lesesaal im Erdgeschoss für ihre wissenschaftliche Arbeit nutzen. Der Lesesaal mit seinen großen Fenstern, den dunklen Holztönen und den bis unter die Decke reichenden Bücherregalen ist ein idealer Ort zum Lernen und Recherchieren. Für den Zutritt und die Nutzung der Schließfächer ist lediglich ein Bibliotheksausweis der ULB Sachsen-Anhalt erforderlich.
Seit 2016 ist am Mühlweg auch der Fachinformationsdienst Nahost-, Nordafrika- und Islamwissenschaft angesiedelt. Durch die räumliche Verbundenheit zum Orientalischen Institut gelingt damit ein täglicher Austausch zwischen Wissenschaft, Lehre und Bibliothek.
Weitere Informationen können Sie auch im Wikipedia-Eintrag zur Villa Kaehne erfahren: